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Der Taufstein in der Lauchstädter Kirche – ein kniender Engel, der auf seinen Schultern das Taufbecken trägt – ist etwas Besonderes.

Er gehört in die große Familie der Taufengel, die in unserer Landeskirche in den letzten Jahren wiederentdeckt und z.T. aufwändig restauriert wurden. Mancher erinnert sich vielleicht noch an die Ausstellung 2006 im Magdeburger Dom mit den schönen schwebenden Taufengeln. Nun soll auch unser kniender Engel restauriert werden. Das kostet Geld. Und mancher mag denken: Ist das nicht überflüssiger Luxus und gibt es jetzt nicht wichtigere Aufgaben, für die Geld eingesetzt werden müsste? Zum Beispiel gegen den Hunger infolge von Dürre und Krieg?
Ich muss an ein vor Jahren preisgekröntes Foto denken, auf dem ein Mädchen in einem zarten weißen Kleid über die Pfützen eines schmutzigen Slums tanzt. Für mich ist es Bild voller Hoffnung: auch in dunklen Zeiten und unter schlimmen Verhältnissen kann man etwas schön machen. Wenn wir uns daran machen, in dieser Zeit, da Bomben Tod und Verderben bringen, unseren Taufengel wieder schön machen, dann ist das ein Zeichen für unsere Hoffnung, unseren Glauben. Das Gute und Schöne, das Leben soll den Sieg davontragen.
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